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Bangkoks Taxifahrer gegen Uber

bangkok taxifahrer gegen Uber

Bangkoks Taxi-Fahrer lehnen sich gegen Pläne auf, private Fahrservices zu legalisieren

Die Bangkoker Taxigenossenschaften haben sich am 14.06.2016 mit einer Petition an den thailändischen Transportminister Ormsin Chivapruek gewandt und sich gegen eine geplante Gesetzesänderung ausgesprochen, die private Fahrservice wie UBER legalisieren soll. Die Taxifahrer argumentieren damit, dass es bereits jetzt über 120.000 Taxen in Bangkok gäbe und eine Legalisierung von UBER und Co. die Not der Taxifahrer noch verstärken würde.

Der Transportminister beruhigte die Genossenschaften und ließ verlauten, dass bis jetzt noch keine Entscheidung gefallen wäre. Vielmehr wolle man  vor einer endgültigen Entscheidung gemeinsam mit allen betroffenen Parteien das Thema nochmals genau durchdiskutieren.

Bis zu 150.000 Taxen in Thailands Hauptstadt

Der Präsident der Genossenschaft Vitoon Naewpanich schreibt in der Petition an Transportminister Ormsin Chivapruek, von der Legalisierung privater Fahrservices würden ausschließlich die privaten Anbieter wie UBER profitieren, während die mittlerweile bis zu 150.000 Taxifahrer in Bangkok darunter leiden würden.

Naewpanich unterstrich dabei, das Taxifahrer in Bangkok es auch ohne eine Gesetzesänderung schon schwer genug hätten. Immerhin verdienen die Fahrer nach Abzug von Benzin- und Mietkosten gerade einmal 300 Baht pro Tag (Ca. 7,50 Euro).

Transportminister Ormsin erwiderte, dass die Entscheidung noch nicht gefallen sei, man allerdings dafür sorgen würde, dass alle Parteien fair behandelt werden würden. Prinzipiell sei man nicht gegen einen privaten Fahrservice via APP, allerdings müssten sich UBER und Co. strikt an die thailändischen Gesetze halten.

Die Gesetzesänderung solle keine der Parteien im Speziellen bevorzugen, unterstrich Ormsin nochmals. Nachdem im letzten Jahr die Taxipreise staatlich genehmigt um 8 % erhöht wurden, soll eine angekündigte zweite Erhöhung von nochmals 5 % allerdings in naher Zukunft erst einmal nicht stattfinden.

Private Fahrdienste boomen – aber nicht ohne Proteste

Mit der Gründung des privaten Fahrdienst UBERs 2009 hat sich die Personenbeförderung rasant verändert. Gerade einmal vier Jahre später erreichte man schon einen Umsatz von 213 Millionen Dollar. Das Prinzip ist einfach: Über eine App oder Webseite werden potentielle Fahrgäste an Mietwagen mit Fahrer oder gar Fahrer mit eigenem Auto vermittelt. Diese berechnen rund 80 % des normalen Taxi-Preises, erheben allerdings eine Provision von bis zu 20 % an das Unternehmen.

2014 kam es in zahlreichen Ländern wie den Niederlanden, Spanien, Indonesien und auch den USA nach Protesten gegen den unfairen Preiskampf gegen die Taxifahrer sogar zu einem Verbot. In Frankreich wurde UberPop 2015 verboten, auch in Indonesien verhängte man ein Verbot, nachdem ein Uber-Fahrer einen weiblichen Fahrgast verschleppt und vergewaltigt hatte.

Thailand selbst hatte Uber in der zweiten Jahreshälfte 2014 ebenfalls verboten, ob man nun einen Kurswechsel vollführt und die Gesetzesänderung tatsächlich durchwinkt, darf abgewartet werden.

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