Gute Nachrichten für Foodies
Nachdem die thailändische Regierung in den letzten Wochen viel Kritik für ihr radikales Durchgreifen gegen Bangkoks Straßenhändler und Garküchen auf Rädern einstecken musste, bemüht man sich anscheinend, die Gemüter zu besänftigen – und hat einen Deal mit dem renommierten Restaurantführer Michelin geschlossen.
Thai Food ist weit über die Grenzen des Königreichs hinaus eine der beliebtesten Küchen und gerade in Bangkok tummelten sich bis jetzt hochklassige Fine Dining Restaurants in harmonischen Einklang mit den so beliebten Garküchen auf Rädern und Straßenhändlern. Diese wurden jetzt vor allem in den Viertel rund um die beliebte Khao San Road und Chinatown herum in Massen geschlossen oder stillgelegt. Der offizielle Grund ist, das man damit für eine sauberere Stadt und mehr Platz auf den Bürgersteigen sorgen wolle – der inoffizielle, dass man einfach nicht die Möglichkeiten hat, für hygienische Zustände zu garantieren, weil das Personal nicht ausreicht, um die Tausenden Straßenhändler zu kontrollieren.
Sterne für Thailand
Gerade Bangkok hat sich in den letzten Jahren einen Ruf als absolutes Mekka für Foodies erarbeitet. Unzählige Restaurants mit erstklassigen Bewertungen sprießen wie Pilze aus dem Boden und übertreffen sich gegenseitig. Und mit dem Michelin Guide erhofft sich die thailändische Tourismusbehörde TAT einen neuen Strom an Besuchern, die sich auf die Spuren der besten Restaurants begeben. Und das hat man sich für einen 5-Jahres Deal immerhin fast 6 Millionen Dollar kosten lassen.
Dabei darf Bangkok schon einige sternegekrönte Chefs ihr „Eigen“ nennen – nur haben die ihre Sterne in anderen Ländern erworben. Jetzt sollen sie auch hier einen oder mehr der begehrten Sterne abgreifen können. Da wären der Holländer Henk Savelberg (Savelberg Thailand), Jean Michel Lorain (J’aime) oder auch die beiden Restaurants, die es auf den ersten und fünften Platz auf der angesehenen „Asia’s 50 best Restaurants for 2017“-Liste gebracht haben, Gaggan und Nahm. Sie alle sind heiße Anwärter auf einen der Sterne und einen Platz im Michelin Guide.
Es muss nicht immer Fine Dining sein
Mit Thailand kommt das sechste asiatische Land zu seinem eigenen Michelin Guide – vor ihm folgten schon Japan, Hong Kong, China, Singapur und Südkorea. Und natürlich gehören die meisten ausgezeichneten Restaurants eher im gehobenen Segment, aber das bedeutet nicht, dass nicht auch Straßenhändler ausgezeichnet werden könnten – so erstmals geschehen im Singapur Michelin Guide von 2016, wo es gleich zwei der beliebten Garküchen in das begehrte rote Büchlein geschafft haben.
Thailands Restaurants haben einen fundamentalen Vorteil vor ihren Konkurrenten: in kaum einem Land gibt es so viele frische Zutaten nur einen „Steinwurf“ weit entfernt. Während man beispielsweise in China vieles importieren lassen muss, wachsen die besten Früchte um die Ecke und das Meer bietet ein schier unendliches Angebot an tagesfrischen Köstlichkeiten.
Der Michelin Guide für Thailand soll – pünktlich zur Hauptsaison – im Dezember 2017 auf den Markt kommen. Wenn Sie also ein Foodie sind oder einfach nur die thailändische Küche zu schätzen wissen, besorgen Sie ihn sich mit der Veröffentlichung und begeben sich auf eine kulinarische Traumreise durch das Königreich