Thailand feiert einen großen Erfolg im Kampf gegen HIV und Aids
Über Jahre und Jahrzehnte waren in Thailand die Zahlen im Bereich der HIV Erkrankungen, welche von Müttern auf ihre Kinder übertragen wurden, erschreckend hoch. Der tödlichen Spirale der Neuninfektionen hat das Königreich Thailand nicht nur den Kampf angesagt, sondern den Kampf wohl auch gewonnen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bescheinigt dem ‚Land des Lächelns‘ einen Erfolg in der Bekämpfung der Immunschwächekrankheit Aids, den kaum jemand jemals für möglich gehalten hätte. Die Übertragung des HI-Virus von Mütter auf ihre Kinder, der die Krankheit AIDS nach sich zieht, sei nach 15 Jahren quasi ausgeschlossen.
Die Mutter-Kind-Übertragung bei HIV in Thailand unter zwei Prozent!
Wie die WHO mitteilte, hat das Königreich Thailand, das kurz vor den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Regentschaft von König Bhumibol am 09. Juni steht, den Kampf gegen die Mutter-Kind-Übertragung bei HIV ‚gewonnen‘. Nachdem zuvor stets zweistellige Prozentbereiche tangiert wurden, liegt die Mutter-Kind-Übertragung bei HIV mit 1,9 Prozent unter der magischen Grenze von zwei Prozent. Damit gilt die Mutter-Kind-Übertragung in Thailand als quasi ausgeschlossen. Thailand hat sich damit zum ersten Land Asiens aufgeschwungen, bei welchem dieser Weg der Übertragung von HIV statistisch nicht mehr gewichtet wird. Dass Thailand das nicht als erstes Land geschafft hat, sondern Kuba noch schneller war, wird die Freude darüber eher nicht trüben.
Rasante Ausbreitung des HI-Virus in den 90er Jahren
Der käufliche Sex in Asien, gerade in Thailand ebenso weit verbreitet, wurde in den 90er Jahren dafür verantwortlich gemacht, dass der HI-Virus sich im Königreich nahezu galoppierend ausbreiten konnte. Käuflicher Sex, die Abhängig von Devisen und die fehlende Aufklärung hinsichtlich des Schutzes vor HIV – ein nicht selten tödliches Zusammenspielen. Betroffen waren davon auf immer wieder Kinder, die über ihre Mütter, die mit dem HI-Virus infoziert waren, angesteckt wurden. Mehr als eine Million Menschen, die HIV+ getestet wurden, gab es im Königreich Thailand.
Ende der 90er Jahre haben dann die Regierung und der im Volk verehrte König Bhumibol dem AIDS den Kampf angesagt. Man führte zeitnah umfangreiche Verteilaktionen ein, bei denen die Prostituierten des Landes mit kostenlosen Kondomen bestückt wurden. Und auch was die Versorgung von Schwangeren anging, war Thailand nahezu bahnbrechend. Bereits im Jahr 2000 wurde den Schwangeren, bei denen eine HIV-Infektion bestand, die kostenfreie Ausgabe von antiretroviralen Medikamenten ermöglicht, um die Krankheit einzudämmen. Und das zu einem Zeitpunkt, als es laut thailändischer Regierungsquellen Jahr für Jahr rund 1.000 Baby in Thailand gab, die bereits mit dem HI-Virus im Blut das Licht der Welt erblickten.
Von mehr als 1.000 HIV+ Babys im Jahr auf unter 100
Und alle Maßnahmen der Thailänder zeigten und zeigen Wirkung. Im Jahr 2015, so offizielle Zahlen der Thai und der WHO, gab es gerade einmal 85 Babys, die im Königreich Thailand mit dem HI-Virus im Blut geboren wurden. Von mehr 1.000 pro Jahr auf 85 – eine Leistung, auf welche die Thai zurecht stolz sein können. Dass es überhaupt noch 85 Säuglinge sind, ist dem Umstand geschuldet, dass nicht jede Medikation greift. Doch mit diesem Ergebnis befindet sich Thailand nun im erlauchten Kreis von Kuba sowie von Weißrussland und Armenien, denen ebenfalls das Absinken der Mutter-Kind-Übertragung mit dem HI-Virus unter die Marke von zwei Prozent seitens der WHO bescheinigt wurde. Wobei man hier relativiert sehen muss, dass HIV und AIDS weder in Armenien, noch in Weißrussland signifikant aufgefallen waren – also ganz anders als in Thailand, wo eine hohe Zahl bekämpft werden musste. Um so höher ist dieser Erfolg auch zu bewerten.