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Im Kampf gegen den Zika Virus

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Im Kampf gegen den Zika Virus, Dengue-Fieber und Co.  – Thailand stellt neues Projekt vor

Moskitos sind in Thailand allgegenwärtig, vor allem in feuchten, gewässerreichen Gebieten. Und die daraus entstehenden Mückenstiche können nicht nur lästig sein, sondern auch gefährliche Krankheiten wie das Dengue-Fieber oder den Zika-Virus übertragen.

Zwar hat sich die Zahl der Dengue-Fieber Erkrankungen in Thailand von 2015 auf Juni 2016 von 140.000 auf 18.000 verringert, aber dafür ist die Zahl der tödlich verlaufenden Krankheiten gestiegen. Während im Gesamtzeitraum 2015 14 Personen an den Folgen des Dengue-Fiebers verstarben, ist der Stand im Juni 2016 schon bei 16.

Um dem Problem der Krankheitsübertragung durch Moskitostiche nun endlich wirkungsvoll entgegenzuwirken, haben nun thailändische Wissenschaftler der Universität Mahido ein Projekt unter dem Namen „Fighting Dengue with super-sterile Mosquitos“ vorgestellt. Unterstützt werden Sie dabei von der Internationalen Atomenergiebehörte (IAEA) sowie dem International Development Research Centre in Kanada.

Der Ansatz ist dabei ein vollkommen anderer als bisher: anstatt auf Pestizide zu setzen, die nicht nur genetische Veränderung im Moskito-Erbgut hervorrufen können, sondern auch die Umwelt belasten, versucht man es mit Verhütung.

SIT – Sterile Insect Technique

Die Sterile Insect Technique als Verhütung ist nicht unbedingt ein neuer Ansatz. Im Februar stellte die IAEA selbst die Methode vor, bei der männliche Moskitos durch Bestrahlung sterilisiert werden. Der Cloud:  Zika-Virus, genau wie das Dengue-Fieber, werden nur von weiblichen Moskitos übertragen, während die männlichen Vertreter sich an Blütennektar statt an Blut laben.

Durch die Bestrahlung, die vergleichbar mit Röntgenstrahlen ist, wird das Erbgut der Moskitos nicht verändert und die Tiere sterben auch nicht davon. Die Spermien werden unfruchtbar und so legen weibliche Vertreter Eier, die sich nicht entwickeln. So könne man die Zahl der Insekten innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums stark dezimieren.

Angewendet wird die Sterilisation bei Moskitos der Gattung A. aegypti, bekannt dafür, Zika-Virus, Dengue-Fieber und Co. zu übertragen.

10.000 sterilisierte Moskitos in die Freiheit entlassen

Am 15. Juni – passenderweise am Asiatischen Dengue-Tag – haben die Wissenschaftler in einem abgelegenen Gebiet östlich der Hauptstadt Bangkok 10.000 solcher sterilisierten Moskito-Männchen freigelassen. Das Baan Nong Sathit Dorf liegt fernab von seinen Nachbarn in der thailändischen Provinz Chachoengsao, bekannt für ihre vielen Moskito-Brutgebiete.

Da sich die Moskitos meist nicht weiter als 100 Meter von den Häusern im Dorf entfernen, kann man hier relativ sichere Prognosen erstellen, wie sich die Moskitopopulation in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln wird.

Das Öko-System wird durch diesen Eingriff übrigens nicht in Mitleidenschaft gezogen. Dadurch, dass es neben der A. aegypti noch zahlreiche andere Moskito-Arten gibt, die wesentlich harmloser sind, ist der Nahrungsnachschub für Echsen, Vögel, Spinnen und Co. weiterhin gesichert.

Viele Länder nehmen sich der SIT-Methode an

Das man mit der Sterilisation männlicher Moskitos einen Weg gefunden haben könnte, der auf der einen Seite zu keinen Veränderungen im Ökosystem führt, aber auf der anderen Seite die Dezimierung von Erkrankungen wie mit dem Zika-Virus oder Dengue abnehmen, lässt SIT internationale Bedeutung erlangen.

So sind es nicht nur die thailändischen Wissenschaftler, die sich dessen angenommen haben. Auch Australien, Brasilien, Vietnam und einige mehr führen momentan eigene Projekte durch, die sich mit der Sterilisation von männlichen Moskitos befassen.

Am Ende des Tages wird es wohl darauf hinauslaufen, dass die Moskitos zwar immer noch gerne Blut saugen – aber zumindest übertragen sie dann keine Krankheiten mehr!

 

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