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Tiger Tempel

Tiger Tempel Thailand

Keine Ruhe im Tiger Tempel in Thailand

40 tote Tigerbabies wurden letzte Woche eingefroren im „Tiger Tempel“ in Kanchanaburi, einer Provinz im Westen Zentralthailands, gefunden. Der Tempel war Tierschützern schon seit Jahren ein Dorn im Auge. Immer wieder kamen Gerüchte auf, dass die Mönche die Tiere illegal züchten und mit ihnen handeln würden oder die Tiere im Zoo mit Drogen ruhig gestellt werden würden. Dass es so schlimm sein konnte, wie sich letztlich herausstellte, damit hatte wohl kaum jemand gerechnet.

Tiger Tempel – drei Mönchen unter Anklage

Nachdem bis jetzt zwei Zivilisten und drei Mönche mit einer Anklage wegen illegalen Besitz von Karkassen und Teilen einer gefährdeten Spezies zu rechnen haben, gibt es nun  zumindest eine kleine positive Entwicklung: nicht nur bleibt der Tempel bis auf weiteres geschlossen, das Land, auf dem sich die Anlage befindet, könnte bald armen Bauern zum Anbau bereit gestellt werden.

Tiger Tempel bald ohne Land?

Erste Ermittlungen des „Department of National Parks, Wildlife and Plants Conversation“ haben ergeben, dass ein Teil des rund 232 Ha großen Geländes auf dem sich Tempel und Zoo befinden, möglicherweise gar nicht hätte bereitgestellt werden dürfen.

Denn eigentlich ist dieses Gelände sogenanntes Sor Por Kor Land (SPK), welches im Zuge von Reformen armen Bauern zur Verfügung gestellt werden soll, damit diese eine Lebensgrundlage und Perspektive haben. Dieses Land wird den Bauern kostenlos überschrieben, unter der Voraussetzung, dass sie es nicht verkaufen dürfen, sondern bewirtschaften sollen.

Wie viel der Tempelanlage tatsächlich SPK-Land ist, müssen jetzt genauere Untersuchungen in den nächsten Wochen ergeben. Dann wäre dem Tiger Tempel nicht nur aufgrund der Vorkommnisse ein Riegel vorgeschoben, sondern sie könnten große Teile des Geländes unwiederbringlich verlieren.

Der Schrecken will kein Ende nehmen

Nachdem die Leichen der Tigerbabies aufgrund eines Tipps eines im Tempel arbeitenden Tierpflegers gefunden wurden, hatte man gehofft, dies sei das Ende – doch immer noch scheinen sich auf dem Gelände Überreste und wertvolle Teile von Tigern zu finden.

Diese Woche wurde ein Pick-Up Truck beim Verlassen des Tempels von Sicherheitskräften gestoppt und in ihm fanden sich nicht nur zwei komplette Tigerfelle von ausgewachsenen Tieren, sondern auch 9 Tigerzähne, 1.045 Tiger-Amulette sowie andere Teile der – vor allem auf dem chinesischen Markt – extrem kostbaren Tiere.

Die Insassen des Lieferwagens, der Mönch Phra Lamon, ein Fahrer sowie ein Tempel-Mitarbeiter namens Kongkiat Chanpeng, behaupteten, sie seien von einem Mönch dazu aufgefordert worden, die Tiger-Überreste an einen unbekannten Ort zu verbringen.

Die Sicherheitskräfte planen nun, das gesamte Gelände nochmals zu durchsuchen, um so weitere Verstecke zu sichern.